Bödmeren
Die Serie Bödmeren setzt sich mit der Erinnerung an das Naturschutzgebiet Bödmeren, einem Fichten-Urwald, auseinander. Die Hinterglasmalereien befassen sich mit der Stimmung, der Ästhetik und der subjektiven Wahrnehmung des Bödmeren-Waldes, in ihren Spiegelungen lässt sich vielleicht auch die eine oder andere Metapher erhaschen.
Im Gewirr von Sträuchern, Karsteinlöchern und Baumkronen ist es immer irgendwo dunkel, irgendwo hell. Es heisst man laufe im Kreis. Ist das nur der Vollmond oder schon die Sonne im Nebel? Nur die Gämsen wissen vielleicht, wie der grösste Teil des Waldes für sich verschlungen und verstrickt lebt und stirbt, vielleicht hat auch der eine oder andere Luchs hoch oben im Geäst den Überblick . Wobei in Nebel nicht ganz klar wird, ob es da wirklich Luchse gibt. Vielleicht ist der Luchs auch Teil des Mythos, gar nicht real und doch sieht man ab und zu die Pinselohren hinter den Heidelbeeren aufblitzen. Die Malereien erzählen von spielerischen Verbindungen von Ästen und Wurzeln und von Löchern, die sich plötzlich im Totholz auftun und tief, tief in die Unterwelt führen. Vielleicht wartet dort unten etwas auf dich. Von armen Seelen, Eisenhut, von Gämsen und den majestätischen Protagonistinnen, den Fichten, deren Nadelgeflecht sich immer wieder in der Unschärfe auflöst. Dieselbe Unschärfe des Waldes, die verursacht, dass die Geschichten, die wir in den Wald rufen spiegelverkehrt und seltsam verzerrt zurückkommen und den Schritt prägen, mit dem wir die Karstlöcher-Ebene der Bödmeren begehen.